Kann ich mit Allergie Sport machen? Unsere Tipps für dich

Jeden Frühling heißt es aufs Neue: Die Augen tränen und jucken und das Niesen hört gar nicht mehr auf – wahrscheinlich hast auch du die Pollenzeit nicht wirklich vermisst. Endlich hattest du deine Sportroutine aufgebaut und fragst dich jetzt: Kann ich weiterhin aktiv bleiben und mit Allergie Sport machen?

Erfahre im Artikel, mit welchen Tipps und Tricks du sogar Outdoor-Sport treiben kannst, warum Regenwetter dein neuer bester Freund ist und wie Sport deine Allergie-Symptome verbessern kann.

Wichtig: Der Artikel gilt lediglich als informative Unterstützung und kann keine professionelle Hilfe ersetzen. Hole dir daher bei Unsicherheiten ärztlichen Rat.

Kann ich mit Allergie Sport machen?

Die gute Nachricht direkt vorweg: Nicht nur kannst du mit Allergie Sport machen, es kann sogar positive Auswirkungen auf deinen Heuschnupfen haben, wenn du sportlich aktiv wirst. 

Verbreitung Heuschnupfen in Deutschland

Mit Allergie Sport machen

In Deutschland ist Heuschnupfen eine der am häufigsten auftretenden Allergien. Eine Umfrage des Robert Koch-Instituts unter über 20.000 Erwachsenen zeigt, dass fast jede:r dritte in Deutschland unter einer Allergie wie Heuschnupfen leidet. Dabei waren Frauen mit 34,7 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer mit 27,0 Prozent. Aufgrund der globalen Erwärmung ist die Pollenbelastung sogar jedes Jahr noch intensiver. 

Heuschnupfen und Sport

Durch Heuschnupfen wird generell die körperliche Belastung erhöht. Sport kann helfen, Hustenanfälle im Zusammenhang mit der Allergie leichter zu bewältigen. Zudem verbessert die erhöhte Atemfrequenz während des Trainings die Durchblutung der Atemwege und löst festsitzenden Schleim aus den Bronchien. Für einige Menschen wirkt Bewegung im Freien sogar wie eine Desensibilisierung, wodurch das Immunsystem „abgehärtet“ und an die Pollenbelastung angepasst wird.

Mit Allergie Sport machen: Was passiert bei Heuschnupfen im Körper?

Mit Allergie Sport machen Symptome

Bei einer Allergie überreagiert dein Immunsystem auf einen Fremdstoff, in diesem Fall die Pollen. Was für andere harmlos ist, empfindet dein Körper als extrem unangenehm und kämpft daher dagegen an. Symptome wie Jucken oder Tränen der Augen, Niesen und Schnupfen durch die Reizung der Schleimhäute sind sehr häufige Anzeichen. Sport mit starker Allergie kann auch zu einer allergischen Reaktion der Atemwege führen.

Typische Symptome bei einer Pollenallergie

Die Symptome einer Allergie können individuell variieren und hängen von der Intensität der Allergie ab. Typische Anzeichen, die besonders häufig auftreten, sind:

  • Brennende, juckende und tränende Augen
  • Laufende, verstopfte oder kribbelnde Nase
  • Ständiges Niesen oder Niesreiz
  • Atembeschwerden
  • Husten, Halsschmerzen
  • Müdigkeit und Schlafstörungen

Mit Allergie Sport machen – ist das gefährlich?

Generell empfehlen wir dir, dich vorerst von einem Allergologen oder eine Allergologin testen zu lassen, bevor du mit Fitness anfängst. Wenn du nicht unter extremer Allergie leidest, ist Sport laut Mediziner:innen grundsätzlich sogar für deine Gesundheit empfehlenswert. Denn abgesehen von den bekannten Benefits wie Prävention von Übergewicht, Bluthochdruck und vielem mehr, verbessert es auch deine Lungenfunktion. Und diese kann dir wiederum dabei helfen, mit den Symptomen deiner Allergie umzugehen. Es ist dabei natürlich wichtig, deine eigene Belastungsgrenze zu kennen und dein Training dementsprechend anzupassen, um chronische Lungenbeschwerden zu vermeiden. Idealerweise klärst du dies bei Unsicherheiten ärztlich ab. Wir haben weiter unten im Artikel einige Tipps für dich zusammengetragen, die du beachten solltest, falls du auf das Training an der frischen Luft nicht verzichten möchtest.

Die beste Sportart für die Pollenzeit

Die Wahl, wie du Fitness betreibst, spielt in der Heuschnupfenzeit eine besonders wichtige Rolle. Vor allem Sportarten, bei denen du übermäßigen Kontakt zu Allergenen wie Pollen und Gräsern vermeiden kannst, eignen sich am besten. Aber auch Outdoor-Training ist möglich! Hierbei kommt es jedoch auf die Vorbereitung an. Ausdauersport kann super als Prävention sein! Neben der Stärkung des Herzens und des Kreislaufs trainiert es deine Atemmuskulatur. Beginne am besten langsam mit einer Sportart und übe sie regelmäßig aus. Auf diese Weise gewöhnst du dich allmählich an die Anstrengung und im Laufe der Zeit kannst du die Belastung steigern.

Welche Sportarten sollte ich mit Heuschnupfen meiden?

Welche Sportarten mit Allergie vermeiden?

Generell kannst du als Allergiker:in so ziemlich jede Sportart weiterhin ausüben. Jedoch gibt es ein paar Dinge zu beachten, da durch die Pollenbelastung in der Lunge, die Anstrengung höher ist. Passe also definitiv die Intensität an, wenn du sehr aktive Sportarten draußen ausüben wie Tennis, Fußball oder HIIT. Idealerweise verlegst du dein Workout nach drinnen. Falls du jedoch draußen trainieren willst, ist es wichtig, die Symptome zu behandeln und nur so lange zu trainieren, wie es sich gut anfühlt. Achte vor allem auf deine Atmung. Die Pollenzeit kann auch ein guter Zeitpunkt sein, eine neue Sportart auszuprobieren oder eine ergänzende Sportart zu finden. Wie wäre es zum Beispiel mit diesen:

Welche Medikamente helfen, wenn ich mit Allergie Sport machen will?

Dezeit gibt es keinen Weg, Allergien vollständig loszuwerden. Es gibt jedoch unterschiedliche Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen zur Behandlung von Heuschnupfen, die akute Beschwerden lindern können. Eine Möglichkeit sind Antihistaminika, die sowohl lokal in Form von Nasensprays oder Augentropfen angewendet werden können oder in Tabletten für deinen gesamten Körper. Es gibt auch weitere Methoden, um deine Symptome als Allergiker:in längerfristig zu mindern. Spreche jegliche Fragen diesbezüglich direkt und individuell mit deinem Arzt oder Ärztin ab. Es gibt auch natürliche Antihistaminika, die dein Immunsystem unterstützen können. Dazu gehören: Brennnesseln, Vitamin C, Quercetin, Pestwurzen, Bromelain und Probiotika.

Mit Allergie Sport machen: 5 Tipps für die Outdoor-Saison 

Wenn du trotz Heuschnupfen nicht im Studio trainieren, sondern die Outdoor-Saison genießen willst, haben wir ein paar Tipps und Tricks parat. 

Mit Allergie Sport machen

1. Achte auf deinen Körper

Wenn du trotz deiner Allergie auf den Sport draußen nicht verzichten möchtest, ist das prinzipiell möglich. Medikamente wie Antihistaminika können dabei helfen, die Symptome zu lindern. Achte jedoch unbedingt auf deinen Körper. Reduziere dein Tempo, wenn du außer Atem bist, vermeide Spitzenbelastungen, übertreibe generell deine Belastungsphasen nicht und passe deine sportliche Aktivität immer an deine momentane Lungenfunktion an. Wenn du eine allergische Reaktion hast oder Atemnot, breche das Training ab. 

2. Nutze den Pollenflugkalender, Pollen-Apps und Pollenflugvorhersagen

Der Pollenflugkalender gibt dir Informationen zu allergieauslösenden Pflanzen sowie deren Blütezeiten. So kannst du abschätzen, wann deine Allergie am stärksten ist. Um herauszufinden, welche Pollenarten in welcher Konzentration unterwegs sind, können dir außerdem Pollen-Apps oder Pollenflugvorhersagen helfen. An Tagen mit besonders hoher Pollenbelastung solltest du deine Outdoor-Aktivitäten eher nach drinnen verlagern. Als Allergiker:in wirst du Regen übrigens lieben lernen. 30 Minuten reichen schon aus, um die Luft zu reinigen. So kannst du danach nahezu bedenkenlos trainieren. Wichtig: Zu Beginn eines Regenschauers steigt die Pollenbelastung zunächst an.

3. Warum Timing und Ort super wichtig ist, wenn du mit Allergie Sport machen willst

Zusätzlich zu den Apps und Kalendern, die dir bereits eine große Hilfe sein können, ist auch dein Standort entscheidend. Auf dem Land ist die Pollenbelastung in der Regel morgens höher als abends, während es in der Stadt genau umgekehrt ist. Wenn du in ländlichen Gegenden wohnst, trainiere am besten zwischen 18 Uhr und Mitternacht. In der Stadt hingegen sind die Stunden von 4 bis 6 Uhr morgens ideal für Outdoor-Aktivitäten. 

4. Dusche nach dem Sport

Duschen nach Outdoorsport mit Allergie

Dusche unbedingt als Allergiker:in nach dem Outdoor-Training, um die Pollen vom Körper zu waschen. Du solltest ebenso abends deine Haare wachsen, falls du dich im Freien aufgehalten hast, damit keine Pollen auf dein Kopfkissen gelangen und du sie nachts einatmest. Generell empfehlen wir dir, deine Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer auszuziehen oder zu lagern.

5. Vermeide abrupte Wechsel zwischen Ruhe und Belastung

Deine Atemwege können bei schnellen Wechseln mit starken Beschwerden reagieren. Nimm dir daher vor dem Sport Zeit, um dich richtig aufzuwärmen. Dies gilt ebenso für das Ende deines Trainings. Reduziere langsam die Belastung, um so optimal abzukühlen.

Sport bei Hausstauballergie

Bei einer Hausstauballergie kann Sport ebenso zu Beschwerden wie Husten, Atemnot und Juckreiz führen, da körperliche Aktivität die Atmung beschleunigt und du somit mehr Hausstaubpartikel einatmest. Doch auch hier musst du generell nicht mit Allergie auf Sport machen verzichten, sondern nur ein paar Dinge beachten. Trainiere am besten in Innenräumen mit guter Belüftung oder im Freien, um die Exposition gegenüber Hausstaubpartikeln zu reduzieren. Auch bei einer Hausstauballergie hilft es regelmäßig zu duschen um so Hausstaubpartikel von der Haut und Kleidung zu entfernen. Einige Studios haben mittlerweile sogar Luftreinigungsgeräte, die zusätzlich bei Allergien unterstützen.

Sport bei anderen allergischen Reaktionen

Allgemein kann Sport dabei helfen, deine Allergie und deren Symptome zu verbessern, nicht nur bei Allergie vor Pollen. Auch hilft es in vielen Fällen präventiv. Jedoch hängt dies vom Einzelfall und deiner Allergie ab. Generell solltest du immer auf deinen Körper achten und dich im Voraus informieren, ob und welche Medikamente du zu dir nehmen solltest und was der beste Zeitraum ist, um zu trainieren. 

Warnung: Im Zweifel mit Arzt abklären

Wenn ein allergisches Asthma ärztlich überwacht und medikamentös unter Kontrolle ist, sollte es kein Problem sein, trotz Pollenallergie oder anderen Allergien Sport zu machen. Kläre dies jedoch am besten individuell ab. So kann dir dein Arzt oder deine Ärztin sagen, welches Medikament du vor dem Sport und vor allem bei akuten Beschwerden nehmen solltest. Das Spray, was von vielen genutzt wird, solltest du am besten immer griffbereit haben. Es hilft dir, besser Luft zu holen. Außerdem helfen Nasensprays, die Nase freizuhalten.

Wichtig: Einige Asthma-Medikamente stehen auf der Dopingliste. Falls du also Allergiker:in und Wettkampfsportler:in bist, ist es besonders wichtig, mit deinen Sportmediziner:innen abzuklären, ob es hier einen Konflikt geben könnte. So steht deinem Training trotz Pollenallergie nichts im Weg.

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