NACHGEFRAGT: Vegan-Mythen im Check

„Weniger Fleisch und Tierisches essen“ – so könnte einer deiner Neujahrsvorsätze lauten. Wer sich allerdings nicht vorstellen kann, gänzlich auf Steak, Würstchen und Pizza mit doppelt Käse zu verzichten, kann sich erst einmal am „Veganuary“ versuchen. Hier heißt die Challenge nämlich: sich im Januar einen Monat lang vegan ernähren. 

Viele bekannte Gesichter, wie zum Beispiel der Comedian Kaya Yanar, der YouTuber Rezo oder auch die Schauspieler Ralf Moeller und Joaquin Phoenix machen es vor. Doch wie stellst du deine Ernährung möglichst easy und unkompliziert auf pflanzliche Produkte um? 

Gut informiert geht alles leichter

Bevor du damit beginnst, deine Küchenschränke auszumisten oder dich an den Herd zu schwingen, um all deine Lieblingsgerichte zu veganisieren, solltest du dich vorher gut informieren. Grund genug für uns, mit Hilfe von Kirsten Kaminsik alias „@thetastyk„, gängige vegane Vorurteile zu entkräften und zu zeigen, dass eine vegane Ernährung nicht nur Verzicht bedeuten kann.

Kirsten wurde im Jahr 2015 über Nacht zur Veganerin. Als Gründerin eines der mittlerweile populärsten Blogs für pflanzenbasierte Ernährung, The Tasty K, und Buchautorin von „Vegan Holiday Cooking“, ist sie das neue Gesicht einer veganen Ernährungsrevolution.

Über ihre Social-Media-Kanäle inspiriert sie tagtäglich bis zu 375.000 Follower zu dem gesünderen und tierfreien Lebensstil.

NACHGEFRAGT

Für NACHGEFRAGT geht Kirsten Weisheiten der veganen Ernährung auf den Grund – und erklärt dir, wie du am besten damit startest und langfristig dabei bleiben kannst. Dann bist du am Zug: Solltest du weitere Fragen an unsere Expertin haben, stell sie einfach auf unserem Instagram-Channel.

Im Live-Talk steht dir Kirsten am Freitag, den 22.01.2021 ab 16.30 Uhr, auf unserem Channel Rede und Antwort.

Mythos 1 – Veganer kann man von heute auf morgen werden.

Es gibt Menschen, die von heute auf morgen vegan leben (meist durch ethische Beweggründe motiviert) und es gibt welche, die mit kleineren Veränderungen, wie z.B. Hafermilch statt Kuhmilch im Kaffee, ihre Ernährung Schritt für Schritt umstellen. 

Ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht, und jeder Mensch muss für sich selbst herausfinden, was für sie oder ihn am besten funktioniert. Wichtig dabei ist nur, dass du dich damit wohlfühlst. 

Nach meiner Erfahrung ist es am einfachsten, langfristig seine Ernährung umzustellen, wenn man stets die individuellen Beweggründe im Kopf behält (ethische Gründe, Umwelt, Gesundheit) und sich vor allem vor der Umstellung gut informiert. Was macht eine vegane Ernährung überhaupt aus? Welche Nährstoffe solltest du zu dir nehmen? Welche Lebensmittel enthalten diese? Oft hilft es, wenn du dir eine Liste mit möglichst vielfältigen Lebensmitteln und Zutaten anlegst, die vegan sind und dir vor allem auch schmecken.

So gelingt es dir, deine Lieblingsgerichte zu veganisieren. Mit neuen Gerichten und Zutaten auf der Liste, begibst du dich zusätzlich auf eine kulinarische Entdeckungstour. Zur Sicherheit solltest du beim Arzt ein Blutbild machen lassen um frühzeitig sehen zu können, ob du auf fehlende Nährstoffe besonders achten solltest.

Mythos 2 – Als Veganer kann man kaum etwas essen.

Das Aufregendste an der veganen Küche ist, dass du durch tolle neue Zutaten oder Geschmackskombinationen, die du sonst vielleicht nie probiert hättest, überrascht werden kannst. Von Gemüse und Obst, Nüssen und Samen, Hülsenfrüchten bis hin zu Getreide und Gewürzen – unsere Pflanzenwelt ist so vielfältig, dass es gar nicht langweilig werden kann. 

Darüber hinaus sind die Grundzutaten einer veganen Ernährung sogar sehr günstig: Saisonales Gemüse und Obst sowie Getreide und Hülsenfrüchte sind bei weitem keine Luxusprodukte. 

Hast du allerdings keine Zeit zum Kochen oder möchtest auf vegane Fertig- und Ersatzprodukte zurückgreifen, kann es schon teurer werden. Für mich persönlich funktioniert eine gesunde Balance aus vielen günstigen vollwertigen Zutaten und wenigen veganen Ersatzprodukten am besten. Das ist gesünder für mich und besser für meinen Geldbeutel.

Mythos 3 – Vegan zu leben ist schwer durchzuhalten.

Essen ist, wie vieles andere auch eine Frage der Gewohnheit. Sobald du eine Ernährungsumstellung lange genug praktizierst, wird sie zur einer neuen Gewohnheit werden. Ich lebe jetzt seit über fünf Jahren vegan. Diese Lebensweise ist für mich schon lange das neue “normal”. 

Die Vorteile einer veganen Ernährung für unsere Umwelt, die eigene Gesundheit und vor allem das Tierwohl liegen klar auf der Hand. Vegan zu leben, lohnt sich.

Für mich war die Gesundheit der Hauptgrund auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Vegane Ernährung trägt nachweislich zu einem niedrigeren Blutdruck und bessere Blutfettwerte bei. Langfristig dabei geblieben bin ich, weil ich die Folgen einer tierischen Ernährung auf unsere Umwelt nicht mehr ruhigen Gewissens vertreten konnte. 

Um dauerhaft bei einer veganen Ernährung zu bleiben, sollte deine Gesundheit und dein persönliches Wohlbefinden an erster Stelle stehen. Daher ist es besonders wichtig, bei der Ernährungsumstellung auf einige Nährstoffe zu achten. Vitamin B12 sollte in der Regel immer ergänzt werden, da es heutzutage nahezu ausschließlich in Lebensmitteln tierischen Ursprungs oder angereicherten Lebensmitteln vorkommt. 

Ein Mangel an weiteren wichtigen Nährstoffen kann vom Arzt diagnostiziert werden, so dass du genau weißt, welche Nährstoffe du über pflanzliche Lebensmittel vermehrt zu dir nehmen solltest.

Unser Fazit

Veganismus muss nicht extrem sein. Vielleicht fühlt es sich zu Anfang etwas herausfordernd an, da mit alten und liebgewonnenen Gewohnheiten gebrochen wird. Man muss ja auch nicht gleich vom Shampoo bis zur Schuhsohle komplett vegan leben, sondern auch einfach ganz still und für sich – ob nun konsequent oder nur manchmal – auf tierische Produkte verzichten. Und so den Tieren, dem Klima und der eigenen  Gesundheit etwas Gutes tun.

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  1. Liebe Community,
    vielen Dank für die zahlreichen Kommentare, die uns im Rahmen unseres Gewinnspiels erreicht haben. Wir haben uns über jedes Einzelne gefreut!
    Mittlerweile haben wir einen Gewinner per Zufallsprinzip ausgelotet und darüber informiert.
    Wir freuen uns schon auf die nächste Mal!
    Liebe Grüße euer Urban Sports Club-Team

  2. Für mich das beste vegane Rezept ist die Linsenbolognese. Ein schnell gekochtes Gericht, einfach lecker und schmeckt stets allen 🙂

  3. Ich würde gerne vegan statt vegetarisch leben, aber mal ehrlich: was macht man aufs Brot? Meine Familie liebt Käse und die Brotaufstriche werden von den Kids bisher meistens verschmäht …

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