Qigong – Urban Sport of the Week

In unserer wöchentlichen Serie, wir schicken ein Mitglied des USC-Teams raus, um unser verrücktes und wunderbares Sportangebot zu testen. So weißt du genau, was dich jeweils erwartet. Diese Woche stand die chinesische Kampfkunst Qigong, das Chigong ausgesprochen wird (keine Sorge, das wussten wir auch nicht…)

Was ist Qigong?

Qigong ist eine chinesische Kampfkunst, die körperliche Übungen mit Atemübungen verbindet. So richtest du deinen Körper, Geist und Seele aus. Durch die Praxis findest du Zugang zu mentaler Klarheit und baust ein Bewusstsein auf, wie dein Körper sich durch den Raum bewegt.

„Qi“ lässt sich übersetzen mit: „das, was Leben gibt.“ Unser Kurs fand bei Tai Chi Matrix statt. Einem unabhängigen Konzept in Berlin-Schöneberg, das den Fokus auf Qigong, Tai Chi und Feng Shui legt.

Was kannst du erwarten?

Tai Chi Matrix ist ein unabhängiges Konzept, das du bei O·YOGA in einem schönen Altbau in Schöneberg findest. In dem Moment als ich reinkam fühlte ich eine Art Geborgenheit und Ruhe. Das Studio ist hell und geräumig. Parichard, die Gründerin von Tai Chi Matrix, hatte bereits Yoga Matten aus Wolle auf den Boden des Studios gelegt. Für jeden war dazu eine Decke hingelegt und ein Hocker hingestellt.

Alles in dem Raum war kreisförmig, ein Symbol für das Leben. Es gab keine scharfen Kanten, was mein Unterbewusstsein sofort entspannen ließ. Sie sollten es Chillgong nennen dachte ich mir und musste kurz laut über meinen eigenen Witz lachen.

Bevor wir anfingen, erzählte ich Parichard, dass ich Bauchschmerzen habe – sie sagte „der Bauch steht für die Erde. Verdauung hat mit Emotionen zu tun. Wenn du deine Emotionen unterdrückst und ihnen nicht erlaubst sich frei zu bewegen, bekommst du Bauchschmerzen. Qigong wird die helfen, diese Emotionen freizulassen.“ Ich war gespannt, ob das funktionieren würde…

Wie war das Workout?

Zu Beginn saßen wir auf dem Hocker neben unseren Matten und fingen mit Atemübungen an. Parichard brachte uns bei, wie wir den Atem aus unserem Bauch herausholen, unsere Lungen füllen und langsam wieder ausatmeten. Die Übung zeigte mir schnell, dass ich mich nie auf meinen Atem konzentriere – es so langsam zu machen, war nicht so einfach wie es schien.

Dann standen wir auf und Parichard führte uns durch traditionelle Tau Chi und Qigong Bewegungen. Die Kunst des Qigong beruht auf der Idee, dass wir aus fünf Elementen bestehen – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Qigong hat das Ziel diese Elemente in uns zu harmonisieren; jede Übung ist so gestaltet, dass diese Elemente in unserem System zu kanalisieren und freizugeben.

Die Bewegungen sind langsam und von tiefem Atmen begleitet. Es geht darum, die Energie einfach durch unseren Körper fließen zu lassen und mentale sowie körperliche Blockaden zu lösen. Das ist der heilende Aspekt von Qigong.

Manche Übungsanweisungen waren abstrakter als andere – einmal sagte Parichard zu uns, wir sollen ‚durch unsere Nieren lächeln‘. Ich hab mein Bestes gegeben und bemerkte wie sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit machte.

Nachdem wir die fünf Elemente durchgegangen sind setzten wir uns auf die Hocker. Wir drehten uns in die ‚Vier Himmelsrichtungen‘ und konzentrierten uns dabei auf verschiedene Organe. Osten steht für Gesundheit und wir ‚atmeten durch unsere Leber‘. Parichard erklärte, dass die Sonne im Westen untergeht, deshalb wendeten wir uns der Richtung zu, um uns zu entspannen und den Tag loszulassen. An diesem Punkt streckten wir unsere Arme in den Himmel und ließen ‚die Energie durch unser Herz fließen‘.

Der Norden repräsentiert den Polarstern und ist ein Symbol von Stabilität. Der Süden steht für den Tod, deswegen vermieden wir diese Richtung. Stattdessen drehten wir uns Richtung Süd-Westen, der für Transformation und Heilung steht – auf jeden Fall viel optimistischer.

Danach ging es mit geräuschvolleren Atemübungen weiter. Das bedeutet, dass wir uns schwungvoll zu unseren Knien vorbeugten und verschiedene Geräusche von uns gaben. Ungefähr nach der Hälfte, während wir ein AAARRRGGGGHH aus unserer Kehle von uns gaben, sah ich in die Augen meiner Kollegin und fing direkt an zu lachen – da war ich sehr dankbar, dass ich es schnell durch weitere kehlige Geräusche überdecken konnte. Zum Ende legten wir uns auf unsere Matten und haben uns mit den Decken zugedeckt, um den Kurs mit Entspannung uns Atemübungen abzuschließen.

Wie habe ich mich danach gefühlt?

Im Laufe des Tages, gingen meine Bauschmerzen weg. Es ist ein Wunder!

Direkt nach dem Kurs fühlte ich mich komplett entspannt und ruhig, wie selten zuvor. Die Übungen sind so entwickelt, dass du deinen Kopf freibekommst und dein Körper und Geist sich ausrichten. Ich fühlte mich relaxed, fokussiert und friedvoll, es war sehr einfach sich zu konzentrieren an dem Tag. Für den Rest des Tages konnte mich nichts aus der Ruhe bringen, nicht mal durchgedrehte Autofahrer während meines Heimweges auf dem Rad durch die Berliner Rush Hour.

Vorteile von Qigong

Viele physische Probleme werden durch Stress verursacht. Qigong hilft dabei die innere Ruhe zu entwickeln und kann vielen körperlichen Symptomen vorbeugen. Wie beispielsweise Rückenschmerzen, Lymphknoten Probleme, Reizdarmsyndrom und viele mehr. Viele Ärzte empfehlen deshalb Qigong als medizinische Lösung.

Verbringst du eine Stunde in der Woche damit, dich komplett auf dich selbst zu konzentrieren, ist deine Atmung eine hervorragende Hilfe gehen Stress und dein allgemeines psychisches Wohlbefinden.

Qigong fokussiert sich darauf mentale und körperliche Energie zu lösen – das bedeutet, dass du mit deinen Gedanken komplett abschweifen kannst und dich von deinem Alltagsstress lösen kannst und so auch deine mentalen und physischen Symptome des Stresses weggehen.

Daran solltest du denken

Gemütliche Kleidung und eine offene Einstellung. Die Übungen scheinen zu Beginn endlos langsam zu sein, aber das ist die wahre Schönheit des Qigong.  

Besuch‘ doch mal einen Kurs von Parichard bei Tai Chi Matrix. Falls du nicht in Berlin wohnst, keine Angst – es gibt viele Qigong Studios in Deutschland.  

Du willst noch mehr Sportarten entdecken? Dann schau‘ doch mal beim Bouldern vorbei oder schwing‘ deine Hüften beim Bauchtanz.

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