Männer und Leggings

WAS SOLL ICH NUR ANZIEHEN?

Als Frau hat man es in Sachen Yogabekleidung relativ einfach. Alle großen Sportartikelhersteller haben eigene Yoga-Kollektionen im Programm und es gibt zahlreiche Labels, die ausschließlich Klamotten für „die Matte“ herstellen.

Das reicht von organischen (und wahrscheinlich sogar glutenfreien) Wohlfühlsachen bis hin zu hochfunktionellen Leistungstextilien. Die Sachen sehen meistens ziemlich gut aus und sind außerdem robust und gleichzeitig bequem. Wie gesagt, das ist es, was Frau beim Yoga trägt. Und wenn sie kein spezielles Yoga-Outfit hat, hat sie höchstwahrscheinlich Leggings und ein luftiges Top zuhause, in dem sie sich wohl fühlt.

(Anmerkung: Der modische Aspekt der Yogapraxis hängt meiner Erfahrung nach auch mit der Uhrzeit zusammen: In einer 8:00 Uhr-Klasse ist es wahrscheinlicher, dass die Kleidung eher nach dem Prinzip „First see, first wear“ ausgewählt und mit einem modischen Dutt („undone“) kombiniert wird.)

ABER WAS TRAGEN DIE JUNGS DENN NUN?

Bei Männern ist die Sache eine ganz andere. Da Yoga noch immer bei vielen als „Frauen-Ding“ verschrien ist, sehen die üblichen Verdächtigen auf dem Sportartikelmarkt offensichtlich noch kein Potenzial für eine männliche Yoga-Kollektion. Die spezialisierten Labels haben dann ein paar Teile, allerdings lässt die Auswahl noch zu Wünschen übrig. Deshalb behelfen sich die meisten (männlichen) Yogis mit folgenden Alternativen:

1. Jogginghose und T-Shirt Ist schon vorhanden, trägt sich bequem und unter Umständen muss man sich vor der Klasse nicht mal umziehen (direkt aus dem Bett oder von der Couch). Interessant ist die Vielfalt, besonders was die Prints auf den T-Shirts betrifft. Da geht alles, von Rock am Ring 2008 (cool) bis New York Marathon 2015 (erfolgreich). Den Unterschied sieht man dann meistens auch beim Kopfstand und in Shavasana.

2. „Echte“ Yogakleidung Natürlich gibt es von den angesagten oder mega-angesagten Labels ziemlich geile Yogaklamotten. Das ist in erster Linie eine Preisfrage, allerdings finde ich, dass die „teuren“ Sachen (nein, ich nenne keine einzige Marke) auch ihren Preis wert sind, was Tragekomfort und Verarbeitung betrifft. Ein deutliches Markengefälle ist übrigens von München (wo ich regelmäßig praktiziere) nach Berlin (wo ich lebe) erkennbar. Der Münchener legt auch im Studio wert auf sichtbaren Wohlstand.

3. Stinknormale Sportklamotten Meine erste Wahl: Sachen, die ich früher zum Laufen angezogen habe, trage ich jetzt beim Yoga. Das ist super praktisch, weil ich die Klamotten schon habe (und sie gar nicht so billig waren) und es sich um Funktionstextilien handelt (und ich als Mann dazu neige, leicht ins Schwitzen zu geraten). Meistens trage ich also eine Kombination aus Lauftop (auch im Winter ohne Ärmel, damit man die Tattoos besser sieht) und einer kurzen Sporthose, unter die ich im Winter dünne Running Tights ziehe.

UND WAS IST JETZT MIT DEN LEGGINGS?

Ab und zu sieht man beim Yoga auch Herren, die mit offensichtlich für Damen designten Leggings oder auch hautengen Hot Pants üben. Ich persönlich freue mich darüber, mir kann es beim Yoga (und auch sonst) gar nicht bunt genug sein. Außerdem fühle ich mich selbst äußerst wohl in meinen Running Tights, und zwar aus folgenden Gründen:

  1. Sie sind ultraleicht und sammeln keinen Schweiß. Das ist bei einer 90-minütigen Open Class Jivamukti ein echter Gewinn.
  2. Sie sind naturgemäß hauteng. Das bedeutet, dass alle im Raum sehen, wenn man „schummelt“, also z.B. seine Beine nicht ganz durchstreckt (obwohl man es könnte). Macht man dann automatisch seltener, wegen Selbstachtung.
  3. Sie sind entweder tiefschwarz oder lustig bedruckt. Man fühlt sich also auch ein bisschen wie ein Rockstar aus den 80ern.

Ich hatte lange große Bedenken, mit „Leggings“ zum Yoga zu gehen, unter anderem wegen der Beule, die vorne entsteht. Meine Frau hat dann irgendwann zu mir gesagt: „Alle können sich denken, dass du auch Geschlechtsteile hast“ und damit war das Thema für mich durch. Om. Shanti. Om.  

Dieser Beitrag wurde uns von Yoga-Blogger YOGADUDE zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns für den Gastbeitrag. Du willst mehr über YOGADUDE erfahren? Hier findest du ihn:  Instagram: @yogadu.de; Blog: http://yogadu.de/

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