Fitnessstudio-Vertrag kündigen: So geht’s!
Fitnessstudio-Vertrag kündigen
Ein Zehntel aller Deutschen ist in einem Fitnessstudio angemeldet – das sind circa 8 Millionen Menschen. Von diesen 8 Millionen trainiert allerdings gerade mal die Hälfte aktiv – der Rest ist demnach passiv angemeldet. Viele Menschen haben die Tendenz überstürzt einen Vertrag im Fitnessstudio abzuschließen – Grund dafür sind oft gute Vorsätze wie Abnehmen, fitter werden oder eine athletischere Figur, die nur kurz eingehalten werden.
Fitnessstudio-Vertrag kündigen | Vertragslaufzeit
In Fitnessstudios gibt es eine vorgegebene Vertragslaufzeit. Diese kannst Du vor Abschluss des Vertrags selbst wählen. In der Regel geht 6, 12 oder 24 Monate. Je kürzer die Vertragslaufzeit, desto höher der monatliche Mitgliedsbeitrag. Rechtlich gesehen sind Vertragslaufzeiten bis zu 48 Monaten erlaubt. Bevor Du einen Vertrag abschließt, solltest Du dir natürlich im Klaren darüber sein, wie lange du voraussichtlich im ausgewählten Studio trainieren wirst. Auch wenn Fitnessstudios nur bestimmte Vertragslaufzeiten anbieten (beispielsweise 12 oder 24 Monate), ist es oft möglich einen individuellen Vertrag (beispielsweise 6 Monate) persönlich mit dem Studio auszuhandeln.
Fitnessstudio-Vertrag kündigen | ordentliche Kündigung
Die normale (juristisch ordentliche) Kündigung wird in der Regel zum Ende der jeweiligen Vertragslaufzeit beim Fitnessstudio eingereicht. Wichtig ist, dass dies innerhalb der vorgeschriebenen Kündigungsfrist geschieht. Um sicher zu gehen, dass diese eingegangen ist, solltest Du sie per Einschreiben mit Rückschein einsenden. Du kannst die Kündigung auch per E-Mail als PDF oder per Fax in das jeweilige Studio kommen lassen. Wenn Du sicher gehen willst, dass die Kündigung eingegangen ist, nutze mindestens zwei der Möglichkeiten.
Kündigungsfrist: Beachte bei Deinem Fitnessstudio-Vertrag, dass es in vielen Fällen eine Kündigungsfrist gibt. Ist diese überschritten, verlängert sich der Vertrag mit dem Studio automatisch. Die Kündigung wird vor der Frist im Studio eingereicht. Die jeweilige Kündigungsfrist erfährst Du im Fitnessstudio-Vertrag.
Beispielsschreiben ordentliche Kündigung: Hier siehst Du eine formale Vorlage für eine ordentliche Kündigung im Fitnessstudio. Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit kündige ich meinen Vertrag mit Ihrem Fitnessstudio zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Bitte bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich. Des Weiteren widerrufe ich hiermit die Einzugsermächtigung für meine Bankverbindung. Mit freundlichen Grüßen (Vorname, Name) (Ort, Datum)
Fitnessstudio-Vertrag kündigen | außerordentliche Kündigung
Rechtlich interessanter wird es bei einer vorzeitigen (juristisch außerordentliche) Kündigung.
Ein Sonderkündigungsrecht – in der Regel auf Kundenseite – wird eingeräumt, wenn im Vertragsverhältnis Probleme auftreten und der Kunde darunter leidet. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Die außerordentliche Kündigung wird unterteilt in eine Kündigung mit vorheriger Fristsetzung und in eine sofortige Kündigung ohne Fristsetzung.
Vorzeitige Kündigung mit Fristsetzung
Ist ein Problem im Fitnessstudio aufgetreten, das die beispielsweise die vertraglich festgelegten Leistungen einschränkt, hast Du das Recht auf eine vorzeitige (außerordentliche) Kündigung. Um dem jeweiligen Anbieter die Chance zu geben, das Problem zu beheben, setzt Du für die vorzeitige Kündigung eine Frist. Ist diese Frist abgelaufen, wird die Kündigung wirksam. Eine realistische Kündigungsfrist sollte drei bis vier Wochen betragen. Hier ein Überblick möglicher Gründe für eine vorzeitige Kündigung mit Frist:
Preiserhöhung: Eine Preiserhöhung kann Grund für eine vorzeitige Kündigung sein. Kommt es im Fall Deiner Mitgliedschaft zu einer Preiserhöhung, kannst Du das Studio darauf hinweisen, diese zurückzuziehen.
Änderung der Öffnungszeiten: Dasselbe gilt bei der Änderung der Öffnungszeiten.
Wegfallen eines Kurses: Sollte ein Kurs wegfallen, der für Dich elementare Wichtigkeit für die Besuche des Fitnessstudios hat, kann dies ein Grund für eine außerordentliche Kündigung sein.
Schaden im Fitnessstudio: Entsteht ein Schaden im Fitnessstudio, der das Studio vorübergehend nicht benutzbar macht, ist das nicht gleich ein Grund für eine vorzeitige Kündigung. Dem Inhaber muss genug Zeit eingeräumt werden, um den Schaden zu beheben. Sollten die Maßnahmen für die Reparatur unverhältnismäßig in die Länge gezogen werden, besteht die Möglichkeit für eine vorzeitige Kündigung.
Vorzeitige Kündigung mit sofortiger Wirkung
Im Gegensatz zur vorzeitigen Kündigung mit Kündigungsfrist bedarf es bei dieser Kündigungsform keiner Frist – das heißt, die Kündigung wird sofort wirksam. Hier ein Überblick der Gründe für eine vorzeitige Kündigung mit sofortiger Wirkung:
Umzug: Im Falle eines Umzugs kommt es drauf an, ob Du in deinem Fitnessstudio ein Sonderkündigungsrecht hast. Ob das Recht eingeräumt wird, ist von Fall zu Fall unterschiedlich und abhängig von der jeweiligen Situation. Das Sonderkündigungsrecht gilt in der Regel, sobald der Anfahrtsweg zum Fitnessstudio nicht mehr zumutbar ist. Wenn dies besteht, kann dies normalerweise deine Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung beenden. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Bist du Mitglied in einer großen Studiokette, die eine Filiale in Deinem neuen Wohnort hat, kann diese fordern, dass Du deine Mitgliedschaft in dieser fortsetzt. In den meisten Fällen reagieren große Studioketten kulant und lassen ein Sonderkündigungsrecht zu.
Schwangerschaft: Im Falle einer Schwangerschaft besteht in der Regel die Möglichkeit einer sofortigen Kündigung.
Schließung des Fitnessstudios: Schließt das Fitnessstudio bevor Dein Vertrag ausläuft, ist das Vertragsverhältnis mit sofortiger Wirkung beendet.
Krankheitsfall: Solltest Du erkranken und dir die Sportunfähigkeit vom Arzt bescheinigen lassen, ist dies ein Grund für eine sofort wirksame Kündigung. Zu beachten ist, dass die Sportunfähigkeit mindestens bis zum Ende der Vertragslaufzeit andauert.
Beispielschreiben vorzeitige Kündigung mit sofortiger Wirkung Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit kündige ich meinen Vertrag mit Ihrem Fitnessstudio mit sofortiger Wirkung. Ich begründe diese Kündigung wie folgt: Aufgrund einer orthopädischen Erkrankung kann ich nicht mehr am Fitnesstraining in Ihrem Studio teilnehmen. Eine ärztliche Bescheinigung liegt bei. Bitte bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich. Ich bitte um Verständnis für die hier getätigte Kündigung und würde mich sehr freuen, wenn diese Angelegenheit kulant gelöst werden könnte. Mit freundlichen Grüßen (Vorname, Name) (Ort, Datum)
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Es handelt sich hierbei um einen Leitfaden für eine Kündigung, an dem Du dich orientieren kannst. Wir übernehmen keine Gewähr für die juristische Gültigkeit der einzelnen Kündigungsgründe.
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