Ein Taekwondo-Champion teilt sein Fitnessgeheimnis

Mobility – auch als Beweglichkeits- oder Mobilitätstraining bekannt – ist ein Teil der Fitnesstrainings, der in unseren Trainingsroutinen oft viel zu wenig Beachtung findet. Doch diese Woche haben wir von einem Taekwondo-Weltmeister gelernt, wie wichtig Mobility für Trainingserfolge ist. Und dieser Typ weiß wirklich, wovon er redet…

Ich spüre regelrecht den Ehrgeiz in der Luft, als ich das Functional Fitnessstudio #weMove im Osten Nürnbergs betrete. Die Wände sind limettengrün gestrichen und der Boden wurde mit dicken schwarzen Matten ausgelegt. Seile baumeln von der Decke und ein Mann, der gerade dort trainiert, hebt sein gesamtes Körpergewicht mühelos an Ringen mit seiner reinen Armkraft hoch. Ein riesiges #weMove-Logo ist auf eine der Wände gesprüht – die Atmosphäre dort ist entspannt und lässig. Es ist offensichtlich, dass dies ein Ort ist, an dem du hart trainieren, an dir arbeiten und es auch Spaß macht.

Ich werde von Robert Hofmann, dem Gründer und Schöpfer des #weMove-Konzepts begrüßt. Er ist ca. 1,80 m groß, dunkelhaarig, mit freundlichen blauen Augen und dem Körperbau eines Profisportlers. Er grinst und schüttelt meine Hand, als er sagt: „Willkommen in Nürnberg! Super, du hast uns gefunden!“

Dieses herzliche Willkommen ist typisch für das Business, das Robert von Anfang an mit aufgebaut hat. „Ich nenne es lieber „Schule“, weil wir den Menschen Wissen über den Körper, seine Struktur und wie man ihn richtig bewegt, vermitteln wollen.“ Robert erklärt, dass wir wahrscheinlich 90 oder 100 Jahre alt werden. Daher ist es wichtig, dass wir lernen, uns richtig zu bewegen. „Wir denken, dass wir hart und schnell trainieren müssen, um Fortschritte zu erzielen“, sagt Robert. „Doch nach Jahren des Hardcore-Trainings merken die Leute dann, dass ihre Rücken oder Knie geschädigt sind – und sie können sich nicht mehr richtig bewegen. Bei unserem Training geht es nicht nur darum, jetzt gerade gut auszusehen, sondern auch in Zukunft gesund und schmerzfrei zu bleiben.“

Robert weiß, wovon er spricht. Er begann Taekwondo im Alter von sechs Jahren und kämpfte sich seitdem durch die deutsche Rangliste, um Teil der Olympia-Mannschaft zu werden. „2004 war ich Deutscher Meister und 2005 nahm ich an meiner ersten Weltmeisterschaft teil. Ich landete auf Platz 5. Und 2016 war ich dann Vize-Teakwondo-Weltmeister und Europameister.“ Robert geht bescheiden mit seiner Karriere um und erwähnt nur am Rande, dass er mehrere Wettkämpfe in den Niederlanden, Deutschland und Österreich sowie in den USA gewonnen hat. „Ich war im olympischen Taekwondo-Team, aber ich habe nicht an den Olympischen Spielen teilgenommen“, fügt er hinzu.

Robert hörte kurz nach seinem Sieg 2016 auf, als Profisportler zu arbeiten – er sagt, er liebte was er tat, aber hasste die Politik dahinter. Er beschloss, sein gesammeltes Wissen aus dem Leben als Profisportler auf sein eigenes Unternehmen anzuwenden. Ich wollte mein eigenes Ding gründen, mein Wissen teilen und etwas schaffen, dem niemand in die Quere kommen kann.“

Daraus entstand dann #weMove – ein einzigartiges und hochwirksames Trainingskonzept. „CrossFit ist Teil unseres Systems“, sagt Robert, „aber wenn du anfängst, startest du mit Struktur und Mobilität. Wir bilden Menschen zu guten Machern aus. Und die sind mobil, stark, koordiniert – es ist ein ganzheitliche Konzept.“

Robert glaubt, dass Flexibilität, Kraft und Beweglichkeit das Herzstück eines gesunden und vielseitigen Sportlers sind – doch viele sind sich dessen nicht bewusst. „Die Leute glauben, dass sie den Körper von Rich Froning (professioneller CrossFitter) bekommen, wenn sie CrossFit machen. Aber so funktioniert das nicht. Sie sehen, wie er so viele beeindruckende und verrückte Social Media Posts macht – doch er veröffentlicht nicht die Mobility-Übungen und das Stretching, das er 80 % der Zeit macht. Ich möchte den Menschen das Geheimnis eines guten und gesunden athletischen Körpers vermitteln. Ich hasse diese 12-wöchigen Transformationsprogramme, weil ich weiß, was dahinter steckt. Doch so einen Körper zu bekommen, ist nicht so einfach.“

Robert erklärt, wie er als Profi sechs bis acht Stunden am Trag trainiert hat. „Nur eine Stunde am Tag habe ich extrem trainiert. Fünf bis sechs Stunden bin ich für die Regeneration gelaufen, habe mich gedehnt und meine Mobilität und Stabilität trainiert – kleine Bewegungen mit großer Wirkung.“

Und die Bedeutung von Mobilität steht im Mittelpunkt des #weMove-Konzeptes. „Mobilität ist das erste, was ein Athlet lernen sollte. Es ist eine Mischung aus Stärke und Flexibilität.“ Robert bittet mich aufzustehen und mein Bein anzuheben. Er drückt es so hoch, wie es nur geht. „Jetzt lasse ich es los – versuche es mit deiner eigenen Kraft genauso hoch zu heben“ Ich schaffe es etwa halb so hoch. „Je höher du dein Bein alleine bekommen kannst, desto besser ist deine Mobilität – und deshalb ist es eine Kombination aus Kraft und Flexibilität.“

Heute leitet Thorsten, den Robert als „den CrossFit-Typen“ bezeichnet, unseren Mobility-Kurs. Ich bin überrascht, dass der Kurs komplett voll ist – die Mitglieder des Studios nehmen Mobility eindeutig ernst. Robert hat sie gut unterrichtet.

Wir sitzen alle im Kreis und Thorsten beginnt mit Bein-und Hüftmobilität, steht und schwingt jedes Bein so hoch, wie es geht. Ich will ehrlich sein: Ich hatte erwarte, dass dieser Kurs ziemlich entspannt ist. Wie viel Arbeit steckt schon im Dehnen? Berühmte letzte Worte.

Wir sitzen auf dem Po und drücken die Knie zur Seite. „Jetzt von links nach rechts drehen“, befiehlt Thorsten uns. Diese Übung wurde entwickelt, um die Hüfte zu öffnen und war schockierend schmerzhaft. Jede Person im Raum schreit, während Thorsten herumläuft und jeden einzelnen korrigiert.

Als nächstes gehen wir in den Vierfüßlerstand und spreizen unsere Knie zur Seite, in einer verdrehten Variation des Hüftöffners. Das ist noch unbequemer als die vorherige Übung. Das Erstaunliche an Mobilitätsklassen ist, dass die Bewegungen eingentlich simpel sind, sie aber trotzdem sehr weh tun. Was ein Zeichen dafür ist, dass dein Körper diese Übung braucht.

Nach ein paar weiteren Hüftöffnungsübungen gehen wir zu einem Metallgestell, um an unseren Schultern und Trizeps‘ zu arbeiten. Wir halten einen Arm gegen das Gestell und drücken uns nach vorne. So öffnen wir unsere Schultern für jeweils eine Minute. Dann heben wir unseren Ellenbogen und drücken gegen unseren Trizeps, um die Muskeln dort zu mobilisieren.

Als nächstes verteilt Thorsten Holzstangen und damit sind wir beim wirklich anspruchsvollen Teil der Session angekommen. Als erstes auf dem Programm: Schultergelenke. Wir halten die Stange mit ausgestreckten Armen über den Kopf, die Hände weit auseinander. So kreisen wir mit der Stange über unseren Köpfen. Es ist wahnsinnig unangenehm, aber das Schlimmste kommt noch. Wir sitzen in einer Halblotusposition auf dem Boden und krabbeln mit den Armen langsam nach vorne. „Fährst du immer nur mit dem Auto?“ Thorsten fragt mich das, während ich versuche meine Arme an meinen Knöcheln vorbei zu bewegen. Ich weiß, dass er das fragt, weil ich so unflexibel bin. „Ich komme aus London“, antworte ich. „Ich bin noch nie selbst Auto gefahren.“

Wenn du Mobility Trainings ausprobieren möchtest, haben wir eine Vielzahl von Partnern in Deutschland und Europa. Schau‘ auf unsere Webseite und finde heraus, welche davon in deiner Nähe sind.

Auf der Webseite von #weMove erfährst du mehr über deren einzigartiges Trainingskonzept.

Dein Feedback

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du möchtest mehr zum Firmenfitness-Angebot von Urban Sports Club erfahren?