Kämpfen gegen Mythen – NACHGEFRAGT in der Kampfschule

Mixed Martial Arts, Karate, Muay Thai und Co. kennt man oft nur aus Filmen wie Tiger and Dragon, Bloodsport und Karate Tiger. Zu sehen sind meistens oberkörperfreie Draufgänger, die durch die Lüfte fliegen, Ziegelsteine zerschlagen und laute Kampfschreie von sich geben – nicht zu vergessen natürlich, dass sie mit Hilfe von tödlichen Energiewellen und anderen übernatürlichen Skills ihre Gegner dabei in die Knie zwingen.

Befürworter sagen, Kampfsport stärke Körper und Selbstbewusstsein, doch Kritiker finden, der Sport fördere Gewalt. Schlagzeilen wie zum Beispiel „Kampfsportler prügelt Polizisten krankenhausreif“ sind die Kehrseite der Medaille. Sie prägen in unserer Gesellschaft ein Bild, wonach Kampfsport nur ein Sammelbecken für ohnehin gewaltbereite Schläger ist.

NACHGEFRAGT 

Was stimmt und was ist Fiktion? Auf der Suche nach der Wahrheit hinter allgemein bekannten Mythen des Kampfsports waren wir im Trainingszentrum Fenriz zu Besuch. Dort stand uns Lukas Follert – Fitness Trainer, Ernährungsberater und selbst Brazilian Jiu-Jitsu-Schüler – Rede und Antwort.

In die zweite Runde von NACHGEFRAGT schickt er seine Experten für Muay Thai und Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) und auf die Matte. Stella Lutz und Felipe Cançado selbst BJJ-Schwarzgurtträger beantworten am Mittwoch, den 05. August um 16.30 Uhr in einer weiteren Live-Session auf unserem InstagramAccount all deine Fragen zum Thema Kampfsport! Lass uns hier einfach wissen, was dir unter den Nägeln brennt!

Also: let’s get ready to rumble!

Mythos 1 – Kampfsport ist nur etwas für echte Männer

Kampfsport denkt nicht in Geschlechterkategorien. Prinzipiell ist Kampfsport für wirklich jeden geeignet. Hier bei uns im Trainingszentrum haben wir sogar einen sehr hohen Frauenanteil, sowohl unter den Teilnehmern als auch in unserem Trainerteam. Wer hierher kommt, um lediglich jemand anderen legal zu verprügeln, wird nicht lange geduldet.

Die Vorstellung, dass überwiegend aggressive Schläger Kampfsport betreiben, hält sich wacker! Doch wer bei uns ein zu großes Ego zeigt oder aggressiv ist, wird sofort vom Training ausgeschlossen. Beim Kampfsport werden Gewalt und Aggression nicht gefördert, sondern vielmehr „kanalisiert“. Klare Regeln und Wertvorstellungen, wie Respekt und Disziplin, sorgen für Sicherheit und Orientierung.

Wer dann noch auf der Suche nach einem ganzheitlichen Training ist, um mit Spaß an der Bewegung in Topform zu kommen, lernt hier auch, seine Berührungsängste zu überwinden. Im Training herrscht ein sehr hoher Grad an Vertrauen und Respekt. Schließlich instruieren wir unsere Mitglieder miteinander zu kämpfen, ohne sich dabei gegenseitig zu verletzen.

Mythos 2 – Frauen sind Männern immer unterlegen 

Wer behauptet, Frauen seien unterlegen, ist recht herzlich eingeladen, hier eine Probestunde mit einer erfahrenen Trainingspartnerin zu absolvieren! 😉

Mit gewissen technischen Fertigkeiten spielen selbst die ursprünglichen physiologische Unterschiede, beispielsweise zwischen den Geschlechtern, keine Rolle mehr! Dann kommt es nur auf deine saubere Ausführung des Kampfsportes an!

Bestimmte Kampfsportarten wie zu Beispiel Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) sind sogar darauf ausgerichtet, Größen- und Gewichtsunterschiede zu relativieren, indem der Zweikampf auf den Boden gebracht wird.

Die Technik macht es oftmals!

Mythos 3 – Träger eines schwarzen Gürtels sind unbesiegbar  

„Unbesiegbar“ ist ein sehr bedeutungsschweres Wort! Wer möchte, darf höflich einen BJJ-Schwarzgurt zum Kampf herausfordern – dann sehen wir ja, was passiert! 🙂

Niemand ist unbesiegbar, egal ob Schwarzgurtträger oder Box-Weltmeister. Eine Selbstverteidigungs-Situation verlangt mehr als nur das automatische Abrufen von Techniken. Mögliche Faktoren, wie zum Beispiel eine Schockstarre, können einen da behindern – vor allem, wenn sie/er sich das erste Mal in einer Gefahrensituation befindet. Allerdings haben Kampfsportler durch ihr Training natürlich immense Vorteile, die sie nutzen.

Mythos 4 – Kampfsport schädigt der Gesundheit 

Ob Fußball, Tennis oder Kampfsport – Risiken gibt es überall. Minimieren lassen sich diese im Kampfsport u.a. durch ein effektives Aufwärmtraining, gegenseitigen Respekt unter den Trainingspartnern, das genaue Befolgen von Anweisungen des Trainers und nicht zuletzt der Kampfausrüstung (inklusive Mundschutz, Bandagen, Hand- und Fußschützern etc.).

Wie „gefährlich“ z.B. ein Kampf ist, hängt natürlich auch vom jeweiligen Kampfsportstil ab. Bei Wettkämpfen kommt es (je nach Kampfsportart) gar nicht unbedingt darauf an, ein K. o. zu erreichen (oft nicht einmal erlaubt). Im Gegenteil: Punkte gibt es für technisch saubere Treffer.

Doch niemand muss an Wettkämpfen teilnehmen. Wer sich einfach fit halten und gleichzeitig etwas Nützliches lernen will, ist ebenfalls herzlich willkommen.

Mental kann Kampfsport extrem hilfreich sein, Stress abzubauen und sein eigenes Selbstbewusstsein zu stärken. Wenn zwei Kämpfer sich im Ring gegenüberstehen, hat man augenscheinlich das Gefühl, dass Kampfsport ein Individualsport ist. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall!

Ohne Partner kein Training! Man ist auf einen Trainingspartner angewiesen und unterstützt sich gegenseitig. Daher verbindet Kampfsport!

Mythos 5 – Muay Thai ist effektiver als Brazilian Jiu-Jitsu

Deutschlandweit gibt es weit mehr als 100 Kampfsportarten und jede hat ihr eigenes Profil. Der Frage, welche die effektivste Kampfsportart ist, wollte man nachgehen, als die ersten UFC-Events ausgetragen wurden. Doch ist das wirklich wichtig?

Was alle Kampfsportarten gemeinsam haben: Sie vereinen Fitness, Kunst, Selbstverteidigung und einen meditativen Aspekt. Viele Kampfkünste sind in ihrer echten, bodenständigen Form wirklich beeindruckend.

Finde also selbst heraus, an welcher Art Kampfkunst du Spaß hast und welche Trainingsform für dich am effektivsten ist.

Angefixt? Dann schaut mal bei uns auf der Webseite oder in unseren App vorbei – hier kannst du gezielt nach Anbietern und Kampfsportschulen in deiner Umgebung suchen und dort ein Probetraining absolvieren.

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