Die Welt gehört den Mutigen
Wenn Nina Gulde an die Zeit der Pandemie zurückdenkt, dann kommen ihr, neben Online-Sportkursen, vor allem die Outdoor-Workouts in den Sinn. Im Park, frühmorgens, bei -15 Grad Celsius. Überraschenderweise stellte sie dort fest, dass sie nicht die einzige war, die schon gegen 6:30 Uhr morgens, noch vor der Arbeit, aktiv im Park unterwegs war. Und so gesellten sich, immer wenn Nina draußen trainierte, einige Sportbuddies dazu und sie trainierten zusammen in einer kleinen Gruppe.
“Zuerst war es eine ganz schöne Überwindung, um die frühe Uhrzeit und den kalten Temperaturen draußen zu trainieren. Aber wenn dann Leute mit dazu kamen, erzeugte das so ein gutes Gefühl und auf einmal ging es einem auch mental besser. Ein Wir-Gefühl, das mit einer Motivation erzeugt wird, die aus einem selbst kommt”, schwärmt Nina.
Ihr Herz schlägt für Sport. Der Sport und generell das Aktivsein geben Nina sehr viel. Das merkt man sofort an der Art, wie sie über persönliche Erfolge und Hürden spricht. Als HR-Managerin bei der Firma Spoonflower und auch als Personal Trainer kommt sie, gerade in Zeiten von COVID-19, viel mit dem in Berührung, was für jeden einzelnen von uns so wichtig ist: Selbstvertrauen. Vertrauen in sich selbst haben, ist ein Ausdruck mentaler Stärke. Die gute Nachricht: Es lässt sich erlernen und wenn es positiv assoziiert wird, sprich mit einem Erfolgserlebnis in Verbindung gebracht wird, wird es gestärkt und beim nächsten Mal fühlt es sich schon leichter an, den Mut aufzubringen.
©Stefan Haehnel
Selbstvertrauen und die Rolle des Sports
“Eine ‘We-Can-Attitude’ – wie im kalten Winter draußen im Park – kann nur da entstehen, wo Vertrauen besteht”, da ist sich Nina sicher. Vertrauen in andere und in erster Linie in sich selbst sind die Essenz, um bestimmte Ziele zu erreichen. Gerade in dieser langen Zeit des Lockdowns war es wirklich wichtig, sich selbst zu vertrauen, um positiv zu bleiben und sich nicht zu Hause zu verkriechen.
Im Berufsleben ist das eine ehrliche und offene Kommunikation untereinander sowie eine transparente Unternehmenskommunikation. Dieser vertrauensvolle Umgang miteinander führt dazu, dass Mitarbeitende ihr Selbstvertrauen stärken und auch weiterentwickeln.
“Im Sport ist ein hohes Maß an Selbstvertrauen nötig, um bestimmte Fitnessziele und gleichzeitig auch Ansprüche, die man an sich selbst hat, zu erreichen. Wenn man Zeit investiert und Einsatz zeigt, wächst dadurch natürlich auch das Vertrauen in sich selbst weiter. Gerade am Anfang, wenn man sich selbst noch nicht soviel traut, kann das Training in der Gruppe und der gegenseitige Support das eigene Selbstvertrauen ungemein pushen”, erklärt Nina.
Sie selbst hat sehr lange Zeit intensiv Crosstraining praktiziert. Ein Sport, bei dem man stark an seine Grenzen und oft auch darüber hinaus geht. Jeden Tag mehrere Stunden hartes Training standen auf dem Programm, mit dem Ziel, an Wettkämpfen teilzunehmen. In dieser Zeit hat sie einen großen Einfluss auf ihr gesamtes Leben bemerkt: Mit jedem Wettkampf wurde sie gelassener für alle anderen Herausforderungen im Alltag und schnell merkte Nina, dass ihr der Sport das gab, was sie persönlich wachsen ließ. “Je mehr ich etwas möchte, umso mehr Zeit investiere ich. Und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg”, erzählt Nina voller Stolz.
©Stefan Haehnel
Ansteckende Motivation
Sobald Nina an die Wiedereröffnung der Sportangebote denkt und wie sie ihre Art des Trainierens zurückbekommt, kommt eine innere Vorfreude auf. Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus: “Am meisten freue ich mich darauf, wieder in die Box gehen zu können und gemeinsam mit meinen Leuten indoor zu trainieren. Da gibt es einfach mehr Equipment und man kann sich komplett auspowern. Trainingspläne anpassen, neue Dinge ausprobieren.” Auch ‘mehr Abwechslung in das Training bringen und als Ausgleich wieder Yoga in den Trainingsplan integrieren’ steht schon fest auf Ninas Liste. “Sport wirkt wie ein richtiger Energiebooster auf mich. Ich bekomme dadurch mehr Selbstvertrauen und bin gleichzeitig zufriedener mit mir selbst. Das hat auch Auswirkungen auf mein Berufsleben. Denn mit dieser Energie schaffe ich es dann auch, meine Mitarbeiter*innen besser zu motivieren.”
An den Worten, wie Nina sich verabschiedet, merkt deutlich, wie sehr sie das Ende des Lockdowns herbeigesehnt hat. Voller Mut sagt sie: “Selbstvertrauen ist einer der wichtigsten Bausteine überhaupt. Wer an sich glaubt und bereit ist, das zu investieren, ist für jede Herausforderung gewappnet.”
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