
Wie steht es um das Wohlbefinden in Deutschland? Einblicke aus dem Wellbeing Compass 2025
Zwischen Job, Alltag und ständiger Erreichbarkeit bleibt oft wenig Zeit, um innezuhalten und über das eigene Wohlbefinden nachzudenken. Der neue Wellbeing Compass 2025 von Urban Sports Club hat 5.000 Menschen in Europa befragt – darunter 1.000 in Deutschland – und liefert Antworten: Was tut uns gut? Was fehlt? Und wie können wir unser Wohlbefinden verbessern?
Über die Studie: Der Wellbeing Compass ist eine von Urban Sports Club initiierte, europaweit durchgeführte Studie. Insgesamt befragte das Marktforschungsinstitut Appinio dafür im März 2025 5.000 Personen aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Portugal, Niederlande, Spanien) zwischen 18 und 55 Jahren. Der daraus resultierende Wellbeing Compass von Urban Sports Club (englisch) beleuchtet 7 Wellbeing-Säulen: Körperliches, mentales, soziales, berufliches, finanzielles, spirituelles und umweltbezogenes Wellbeing. |
Die 7 Wellbeing-Säulen – und was sie für dich bedeuten
Der Fokus auf Bewegung nimmt zu!
1. Körperliches Wohlbefinden

Wie du dich bewegst, was du isst, wie gut du schläfst: All das beeinflusst dein körperliches Wohlbefinden. Körperliches Wohlbefinden ist nach wie vor ein Bereich, der in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Doch wie zufrieden sind die Deutschen damit?
Fakt: 34 % der Befragten fühlen sich körperlich wohl – das ist leicht unter dem EU-Durchschnitt (36 %). Besonders auffällig in Deutschland: 38 % der befragten Männer sind deutlich zufriedener als die befragten Frauen (29 %) – eine der größten Gender-Gaps in den europäischen Ländern, die in der Studie befragt wurden. Gründe dafür sind laut Studie: Energie- und Zeitmangel. Diese könnten beispielsweise auf mehr Care-Arbeit zurückzuführen sein.
Was wünschen sich die Befragten in Deutschland, um ihre körperliche Gesundheit zu verbessern?
- 41 % wünschen sich flexible Arbeitszeiten, die es einfacher machen, sich Zeit für Bewegung zu nehmen – mehr als in jedem anderen europäischen Land der Studie.
- 38 % fordern finanzielle Unterstützung vom Arbeitgeber für Fitnessprogramme.
Spannend zu sehen: Die körperliche Gesundheit steht im kommenden Jahr ganz oben auf der Liste der persönlichen Ziele: 57 % der Befragten in Deutschland möchten in den nächsten 12 Monaten ihren körperlichen Zustand verbessern – das liegt sogar über der finanziellen Gesundheit (51 %) und der mentalen Gesundheit (50 %).
Tipp: Bewegung stärkt nachweislich nicht nur Muskeln und Herz-Kreislauf-System, sondern senkt auch das Risiko für Depressionen, Schlafstörungen und chronische Erkrankungen. Schon 30 Minuten Bewegung am Tag können Glückshormone wie Serotonin und Dopamin freisetzen – und sogar depressive Verstimmungen lindern.
Weniger Stress – aber viel Luft nach oben
2. Mentale Gesundheit

Mentale Gesundheit heißt nicht, immer gut gelaunt zu sein – sondern mit Stress, Sorgen und Druck umgehen zu können.
Die gute Nachricht zuerst: Im Vergleich zu vielen anderen Ländern spüren die Befragten in Deutschland weniger Stress (35 %) – in Portugal z. B. sind es 43 %.
Was fördert das mentale Wohlbefinden der Befragten in Deutschland?
- 38 % setzen auf gesündere Ernährung
- 33 % verbringen mehr Zeit draußen
- 33 % verbessern ihren Schlaf
- 31 % treiben regelmäßig Sport
Trotzdem fehlt im Job oft mentale Unterstützung: 37 % erhalten keine Mental-Health-Angebote vom Arbeitgeber. Meditationsräume, Stress-Workshops oder Programme zur Work-Life-Balance? Gibt es bisher nur selten.
Tipp: Mentale Resilienz lässt sich trainieren – ganz ohne Leistungsdruck z. B. mit Yoga, Meditation oder achtsamer Bewegung wie Pilates. Bewegung senkt das Stresshormon Cortisol, aktiviert Glücksbotenstoffe.
Gemeinschaft tut gut
3. Soziales Wohlbefinden

Menschen brauchen soziale Kontakte – das zeigt sich besonders in Momenten der Einsamkeit. Soziales Wohlbefinden bedeutet, sich gesehen, verstanden und zugehörig zu fühlen.
Fakt: 43 % der Befragten in Deutschland bewerten ihr soziales Wohlbefinden als hoch – ein Top-Wert in Europa! Trotzdem nennen viele die Suche nach Gleichgesinnten (25 %) oder soziale Unsicherheiten (22 %) als Hindernisse.
Viele wünschen sich mehr Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen – am liebsten durch gemeinsame Aktivitäten wie Sport oder kulturelle Events. Gemeinsame Bewegung, etwa im Tanzkurs oder beim Teamsport, fördert nicht nur das soziale Wohlbefinden, sondern auch die Motivation, langfristig aktiv zu bleiben.
Tipp: Gruppensport, Tanzkurse oder Partner-Workouts verbinden – und helfen, neue Kontakte zu knüpfen.
Lebenshaltungskosten und Unsicherheit belasten
4. Finanzielles Wohlbefinden

Finanzielles Wohlbefinden bedeutet mehr als ein volles Konto – es schafft ein Gefühl von Sicherheit und Selbstbestimmung. Doch in Deutschland drücken steigende Lebenshaltungskosten auf das Wohlbefinden vieler Menschen.
Fakt: 33 % der Befragten in Deutschland nennen die hohen Lebenshaltungskosten als größtes Hindernis für ihr finanzielles Wohlbefinden. Weitere große Themen: begrenztes Einkommen (31 %) und mangelnde finanzielle Bildung (23 %).
Viele wünschen sich gezielte Unterstützung vom Arbeitgeber, z. B.:
- Mitarbeiterbenefits (33 %)
- Altersvorsorge (33 %)
- Mehr Gehaltstransparenz (32 %)
Positiv: Deutschland führt im Vergleich zu den anderen befragten europäischen Ländern bei betrieblichen Altersvorsorgeangeboten in der Studie – 31 % der Arbeitgeber bieten solche Programme an, vor den Niederlanden (28 %) und deutlich vor Portugal (12 %).
Warum ist finanzielles Wohlbefinden wichtig?
Finanzielle Unsicherheit wirkt sich direkt auf die mentale und körperliche Gesundheit aus. Wer unter Dauerstress steht, schläft schlechter, bewegt sich weniger und hat ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen.
Zwischen Überstunden und Selbstverwirklichung
5. Berufliches Wohlbefinden

Arbeit kann inspirieren – oder erschöpfen. Berufliches Wohlbefinden beschreibt die Balance zwischen Leistungsdruck, Erfüllung und Regeneration. In Deutschland empfinden viele ihre Arbeitsrealität als belastend.
Fakt: Die größte Herausforderung für berufliches Wohlbefinden in Deutschland ist laut den Befragten der hohe Arbeitsdruck – 24 % nennen ihn als Hauptbarriere, gefolgt von unzureichender Bezahlung (21 %) und schlechter Work-Life-Balance (18 %). Gleichzeitig sagen 43 % der Befragten, dass finanzielle Sicherheit ihr berufliches Wohlbefinden am stärksten steigern würde.
Gute Nachricht: Deutschland ist Vorreiter bei Work-Life-Balance-Angeboten in der Studie – 34 % der Arbeitgeber setzen hier bereits auf hybride Modelle, Gleitzeit & Co.
Der Wunsch nach mehr Balance ist groß – und realistisch.
Tipp: Kleine Rituale im Alltag wie Micro-Workouts, kurze Spaziergänge oder digitale Detox-Zeiten können helfen, wieder neue Energie zu sammeln. Denn nur wer regelmäßig bewusst abschaltet, kann langfristig leistungsfähig bleiben. Arbeitgeber sollten die Mitarbeitenden hierbei mit flexiblen Arbeitsmodellen unterstützen.
Emotionaler Ballast als Blockade
6. Spirituelles Wohlbefinden

Sinn, Werte und Achtsamkeit geben Halt – besonders in schwierigen Zeiten. Spirituelles Wohlbefinden bedeutet nicht automatisch religiöse Praxis – es steht für Selbstreflexion, innere Balance und das Gefühl, mit sich selbst im Einklang zu sein.
Fakt: Emotionale Belastungen sind für 24 % der Befragten in Deutschland das größte Hindernis, sich spirituell weiterzuentwickeln. Erfreulich: Es gibt kaum Geschlechterunterschiede – 34 % der Männer und 33 % der Frauen sind mit ihrem spirituellen Wohlbefinden zufrieden.
Dennoch mangelt es vielerorts an passenden Angeboten: 43 % der Befragten in Deutschland erhalten keine spirituellen Initiativen am Arbeitsplatz, auch wenn das im EU-Vergleich noch ein relativ guter Wert ist.
Tipp: Oft sind es kleine Dinge, die schon einen Unterschied machen können: Journaling, meditative Bewegung oder regelmäßige Zeit in der Natur können dir helfen, dich wieder mit deinen eigenen Werten zu verbinden.
Nachhaltigkeit ja – aber bitte bezahlbar
7. Umweltbezogenes Wohlbefinden

Wie wir wohnen, leben und konsumieren, beeinflusst auch unser Wohlbefinden. Umweltbezogenes Wohlbefinden meint nicht nur Nachhaltigkeit – sondern auch, wie sehr unsere Umgebung uns Energie gibt oder raubt.
Fakt: 25 % der Befragten in Deutschland sagen, dass die hohen Preise nachhaltiger Produkte ihr Umweltbewusstsein im Alltag bremsen. Nur 19 % geben an, bereits aktiv an einem umweltfreundlicheren Lebensstil zu arbeiten. 16 % fehlt grundsätzlich der Sinn für solche Maßnahmen.
Die Ergebnisse des Wellbeing Compass 2025 zeigen: In Deutschland wächst das Bewusstsein für körperliches, mentales und soziales Wohlbefinden – und das ist gut so. Gleichzeitig wird deutlich: Es gibt noch viel zu tun, damit wir uns in allen Lebensbereichen wirklich wohlfühlen können.
Nicht alles liegt in deiner Hand – aber du kannst den ersten Schritt machen. Urban Sports Club unterstützt dich dabei, dein Wohlbefinden aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Denn wer sich wohlfühlt, lebt gesünder, ausgeglichener und mit mehr Lebensfreude.
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