Was eine gute Yogalehrerin ausmacht

Mein Yogaweg hat ganz klassisch über die körperliche Ebene begonnen: vor über 10 Jahren als junge Mutter und einem etwas rostigen Körper, wagte ich mich in die Yogaszene.

Die Szene boomt, sie schillert und will in einem Gewand der holden Spiritualität erscheinen und doch ist es (leider) nicht nur das. Wie bei jedem anderen Job auch, gibt es die Business Seite der Medaille, inklusive Ellenbogen Geschubse, Stutenbissigkeit und Beliebtheits- Skalas.

Der Wunsch Yogalehrer zu werden ist wunderbar und kommt von Herzen. Wir wollen die Welt ein kleines Stück besser machen und gleichzeitig auch die Miete zahlen können und das nötige Kleingeld im Portemonnaie klingeln hören, um die neue Öko-Stickymat auszuprobieren, den Lieblings-Smoothie naschen zu können oder einfach nur, um Spass am leben zu haben.

Ich habe folgende 6 ehrliche, für manche vielleicht bittere Wahrheiten und Grundlagen zusammen gefasst, die einem heutzutage bewusst sein müssen, wenn man sich auf die Reise begeben will funky Yogaklassen zu unterrichten, die den Schülern ein Lächeln auf die Lippen zaubert und ihnen hilft, zu sich zu finden. Die Konkurrenz wächst mit jedem Jahr ein Stück mehr, um so wichtiger wird es, zu wissen, was auf einen zukommt.

1. Es braucht ZEIT, um das Gelernte vermitteln zu können 

Hast Du Reserven, oder einen anderen Job, der Dir erlaubt über Deine eigene Praxis hinaus zu gehen und öffenlich Klassen zu unterrichten? Selbst im Yoga ist man nach der Ausbildung erst ein New Teacher, da klingelt die Kasse erst mal nicht so schnell. Je nachdem, wie fix man ist, und sich eine gewisse Sicherheit was den Stoff betrifft einstellt, kann es Jahre dauern bis es sich bei den Schülern rum spricht und die Klassen sich füllen.

2. Du brauchst STIMMPRÄSENZ, EIER und ÜBUNG 

Manchen fliegt das einfach so zu, vor allem denjenigen, die eine Schauspielkarriere hinter sich haben. Für alle anderen heisst das knallhart: trainiere Deine Stimme mit einem professionellen Stimmtrainer oder Vocal Coach. Das Selbstbewusstsein liegt in der Stimmfarbe: Bist Du unsicher, hört man das in Deinem Tonfall. Unterrichte am Besten schon während Deiner Ausbildung Freunde und Familie und lass Dir Feedback geben.

Je mehr Übung Du bekommst, desto sicherer wirst Du und lernst in Deine eigene Kompetenz zu vertrauen. Heiserkeit ist bei Yogalehrern eine bekannte Krankheit. Je besser Du weisst mit Deinem Instrument umzugehen und es zu pflegen, desto mehr hast Du davon. Wasser trinken und zB Gelo-Revoice helfen speziell beim Wetterwechsel ungemein.

3. Sei kein COPY CAT 

Ein 200 Stunden Teacher Training ist ein guter Anfang, doch das Lernen hört nie auf. Plane Workshops und weitere Trainings mit Lehrern ein, deren Stil oder Message Dir wichtig ist. Sei offen für Neues, höre es Dir immer neugierig an und sei Dir gewiss, dass das was für Dich wesentlich ist, kleben bleiben wird, damit Du es in Deinen Worten weitergeben kannst. Sobald Du versuchst, so zu klingen, wie Deine Vorbilder, wirkt das unauthentisch und künstlich. Sei Du selbst, denn das allein ist einzigartig und ahme niemanden nach.

4. Um davon wirklich leben zu können, sind PRIVATSCHÜLER essentiell 

Stell Dich darauf ein, dass Du als angehender Yogalehrer den ganzen Tag von einem Termin/Studio/Privatschüler zum Nächsten rennst, auch Abends und am Wochenende. Yogalehrer Burnout ist kein Mythos, deswegen musst Du für Dich Ruhepole schaffen, an denen Du wieder auftanken kannst. Um wirklich vom Yoga leben zu können, musst Du offen sein für Privatschüler und die ein oder andere Yogareise. Da hilft Social Media, sowie das Gespräch mit den Schülern nach Deinen Klassen.

Jelena-Lieberberg-kitchen

5. SATYA sollte für Dich kein Fremdwort sein 

Ein Grundsatz, der meiner Meinung nach jegliche Art von Stutenbissigkeit in der Yogaszene aufheben sollte, ist SATYA, die Wahrhaftigkeit von der Patanjali in seinen Sutras spricht. Satya gehört zu den 5 Yamas, den ethischen Grundprinzipien. Beide, die Yamas und Niyamas kann man sich als Post-It an den Badezimmerspiegel kleben, um sich daran zu erinnern den Bezug zum Alltag nicht zu vergessen.

Mach Dir eine Liste und kläre für Dich, was Dir folgende Begriffe bedeuten: wirklich, wahr, echt, gütig, zuverlässig, treu. Es hilft manches auf Papier lebendig werden zu lassen, um herauszufinden, was einem wirklich wichtig ist, anstatt einfach nur irgendwelche bedeutungslosen Worte nach zu plappern.

Sei freundlich, ehrlich und direkt – zu Deinen Schülern, Kunden, Partnern und vor allem zu Dir selbst. Manchmal stimmt die sogenannte Chemie nicht. Das ist dann einfach so und auch nicht weiter schlimm. Folge Deiner Intuition.

6. LIEBE was Du tust, LEBE was Du liebst 

Mach Deine Hausaufgaben, lese Bücher, immer und immer wieder und verfalle nie dem Glauben, Du wüsstest schon was, nur weil Du bei einem Workshop der angesagtesten Yogatante aus den USA warst, die den ganzen lieben langen Tag am Strand abhängt. Die Kunst des Yoga liegt nicht darin, wie Du es schaffst, in den nächsten 2 Monaten Deine Füsse hinter den Kopf zu klemmen, sondern darin, wie Du das was Dir am Yoga gefällt, in Deinen Alltag integrieren kannst.

In einer Vinyasa Klasse besonders elegant dahin schweben und im sozialen Leben voller Neid und Komplexe sein, ist machbar, aber auf Dauer ungesund und verringert potentiell Deinen Freundeskreis. Lebe das, was für Dich Dein Yoga ausmacht, nicht nur auf der Matte, sondern im täglichen Umgang – ohne dabei Deinem Umfeld auf die Nerven zu gehen. Manche Menschen haben (noch) kein offenes Ohr für feinstoffliche Dinge, deswegen muss es nicht Deine Mission sein, jeden Einzelnen, dem Du begegnest, zum Yogalehrling bekehren zu wollen.

In diesen Studios kannst Du Deine Yogalehrer Ausbildung machen:

— Spirit Yoga Lehrerausbildung

— Shakti-Yogaloft

— Dynamic Mindfulness Yoga School

— Yogaraum Berlin

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